Weniger Bewegung durch Corona: Vereinen laufen die Kinder davon

▶ Rückgang um 550.000 Mitglieder ▶ Polit-Bonus für Comeback
Corona verschärfte die Entwicklung, dass sich die Österreicher und besonders unsere Kinder immer weniger bewegen! Demnach hat sich die Pandemie auch gravierend auf die Sportvereine im Land ausgewirkt. Seit 2017 verzeichnen sie einen Rückgang von 555.000 Mitgliedern. Die Politik will jetzt mit einem Bonus locken.

Das Ergebnis ist gesundheitlich alarmierend: Waren laut Statistik Austria 2017 noch 2,1 Millionen Menschen in Sportvereinen aktiv, gingen die Mitgliedschaften aktuell auf 1,6 Millionen zurück. Das entspricht einem Minus von 18 Prozent.
Besonders dramatisch ist der Rückgang bei den Jüngsten. So hielten sich bei den unter 5-Jährigen 54 Prozent weniger fit – also mehr als jeder Zweite kehrte dem Vereinssport den Rücken. Die Schulpflicht wirkte abfedernd, so waren bei den 10- bis 15-Jährigen „nur“ 31% weniger aktiv. Dafür ging es in der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen mit 46% auch stark bergab.
Bei den Erwachsenen lag der Pandemieeffekt je nach Altersklasse zwischen 14 und 31%. „Die starken Rückgänge schmerzen nicht nur Kassiere und Trainer, sie schmerzen auch den Sportminister“, erklärt Vizekanzler Werner Kogler.
Deshalb schnürt die Politik ein Paket, das uns wieder fit machen soll. Darunter fällt unter anderem der „Lange Tag des Sports“ in Schulen und Vereinen am 24. September. Mit der Aktion „Comeback Stronger“ sollen Hallen und Plätze wieder gefüllt werden. Das Sportministerium übernimmt für die Saison 2021/22 oder für das folgende Kalenderjahr 75 Prozent bzw. maximal 90 Euro der Mitgliedsbeiträge.
Insgesamt lässt das Ressort neun Millionen Euro dafür springen. Die Aktion startet bereits am Mittwoch.
 
Autor: Martina Münzer – Krone E-paper